Der Kommunalfriedhof der kroatischen Hauptstadt Zagreb liegt nördlich des
Zentrums an der "Aleja Hermanna Bollea" im Stadtteil Mirogoj auf einem
Ausläufer des Zagreber Hausbergs Medvednica. Am 11. Mai 1996 wurde hier ein
Gräberfeld für deutsche Soldaten, als Zubettungsfriedhof, eingeweiht. Dort
ruhen mehr als 4.000 Soldaten der deutschen Wehrmacht, die im Zweiten Weltkrieg
ihr Leben verloren.
Friedhofsbeschreibung
Auf dem Friedhof Mirogoj in Zagreb wurden während des Zweiten Weltkrieges
etwa 2.000 deutsche Soldaten bestattet. Im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung
ließ der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. die Gräberfläche in den
Jahren 1994 und 1995 herrichten und mit Symbolkreuzgruppen versehen.
Metalltafeln wurden mit den Namen aller für den städtischen Friedhof Mirogoj
registrierten Toten beschriftet. Vom 11. Mai 1996 datiert die Eröffnung des
neugestalteten Gräberfeldes. Durch die erfolgten Zubettungen sind dort mehr als
4.000 deutsche Kriegstote bestattet. Der multikonfessionelle Mirogoj-Friedhof
hat eine Fläche von knapp 72,4 Hektar. Damit ist er der größte Friedhof
Kroatiens. Die als Park gestaltete Anlage ist nicht nur eine besondere
Sehenswürdigkeit in Zagreb, sondern zählt auch zu den schönsten Friedhöfen
Europas. Etliche Gedenkstätten sind auf dem Friedhof zu finden, unter anderem
für die Opfer des Ersten Weltkrieges und insbesondere für die Toten der
sogenannten jugoslawischen Nachfolgekriege im Zeitraum von 1991 bis 2001.
Außerdem sind viele bekannte kroatische Persönlichkeiten dort zur letzten Ruhe
gebettet worden.
Historie
Im Jahr 1876 wurde der Mirogoj-Friedhof auf einem Grundstück des
Sprachgelehrten Ljudevit Gaj angelegt. Herman Bollé, seinerzeit einer der
wichtigsten Architekten Kroatiens, entwarf die Hauptgebäude. Der Bau der
Arkaden, der Kuppeln sowie der Kirche im Eingangsportal begann 1879. Die
Arbeiten waren erst im Jahr 1929 abgeschlossen.
Der Volksbund betreut im Auftrag der Bundesregierung in Kroatien drei
Kriegsgräberstätten des Zweiten Weltkrieges, auf denen 4.728 Tote bestattet
sind. Grundlage dieser Arbeit ist das zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und der Republik Kroatien am 9. Dezember 1996 abgeschlossene
Kriegsgräberabkommen. Ursprünglich waren die Gräber der Toten des Zweiten
Weltkriegs auf mehr als 900 Gemeinden verteilt. Die Pflege dieser vielen
Grablagen hätte auf die Dauer einen zu hohen Aufwand erfordert. Daher
überführte der Umbettungsdienst des Volksbundes die Kriegstoten auf zentrale
Gräberstätten.
Im Herbst 1994 begann die Instandsetzung zweier Anlagen in Zagreb –
Friedhöfe Mirogoj und Gornje Vrapèe. 1997 folgte die Erneuerung eines deutschen
Gräberfeldes auf dem Kommunalfriedhof in Split, die im Folgejahr abgeschlossen
wurde. Im Jahr 2012 erfolgte schließlich die Einweihung eines instandgesetzten
Gräberfeldes auf dem Friedhof der Gemeinde Sisak, wo ebenfalls deutsche
Kriegstote aus dem Zweiten Weltkrieg begraben sind.
Besonderheit
Auf dem Mirogoj-Friedhof existieren Gräber von Angehörigen der verschiedenen
Religionen. So sind dort Menschen jüdischen, römisch-katholischen, orthodoxen
und muslimischen Glaubens beigesetzt. Dem Charakter des Friedhofs als Park
entsprechend, sind dort Werke vieler berühmter Künstler aufgestellt. Zu den auf
dem Friedhof bestatteten bekannten Persönlichkeiten gehört auch Franjo Tuðman,
der erste frei gewählte Präsident Kroatiens nach der Lösung aus der
jugoslawischen Föderation.