Kroatien

Zagreb Gornje Vrapce

Gesamtbelegung: 674 Tote

Gesamtbelegung: 674 Tote


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Auf dem kommunalen Friedhof des Zagreber Stadtteils Gornje Vrapce ruhen
deutsche Soldaten des Zweiten Weltkrieges, die in Gefangenschaft starben.


Friedhofsbeschreibung


Die deutsche Kriegsgräberstätte liegt im nördlichen Teil des
Gemeindefriedhofs auf einem Hügel. Ein gepflasterter Treppenweg führt zum
zentralen Gedenkplatz mit steinernem Hochkreuz und Gedenkplatte. Auf der
Rasenfläche befinden sich Grabzeichen, die die Namen – und soweit bekannt – die
Daten der Verstorbenen tragen. In Form geschnittene Büsche lockern das Bild
auf.


Belegung


Auf dem Friedhof in Gornje Vrapce sind mehr als 650 Kriegsgefangene
bestattet. Die meisten starben nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Damals
befanden sich – verteilt über alle Teilrepubliken des neu gegründeten
Jugoslawien – Lager für deutsche Kriegsgefangene. Von 1945 bis 1949 wurden die
Internierten als Arbeitskräfte eingesetzt. Die letzten kehrten erst 1950 in
ihre Heimat zurück.


Historie


Die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg angelegte Gräberstätte verfiel und
verwahrloste in den darauffolgenden Jahrzehnten. Von den ursprünglichen
Grabsteinen blieben nur wenige Fragmente erhalten.


Im Dezember 1996 schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die Republik
Kroatien ein Kriegsgräberabkommen. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
e. V. betreut seitdem im Auftrag der Bundesrepublik in Kroatien drei
Kriegsgräberstätten des Zweiten Weltkrieges mit mehr als 4.500 Toten.


Die Anlage in Gornje Vrapce wurde in den Jahren 1995 und 1996 wieder
hergerichtet. Die Grabzeichen gestaltete man nach dem Vorbild der
ursprünglichen Grabsteine. Am 11. Mai 1996 fand die Einweihung statt.


Besonderheit


Eine Sehenswürdigkeit in Zagreb, die eng mit dem Zweiten Weltkrieg in
Verbindung steht, ist der Griè-Tunnel in der Oberstadt, rund acht Kilometer von
der Kriegsgräberstätte entfernt. Der Tunnel entstand zum Schutz der Bevölkerung
vor Luftangriffen und ist rund 350 Meter lang. In seiner Mitte befindet sich
eine 100 Meter lange und rund fünf Meter breite Halle, von der vier weitere
Tunnelröhren abzweigen. Nach 1945 geriet der Tunnel in Vergessenheit. Im
Kroatienkrieg in den 1990er Jahren wurde er wieder genutzt. Seit 2016 ist er
nach seiner Restaurierung zugänglich für die Öffentlichkeit.