Lettland

Valka (2.WK)

Gesamtbelegung: 399 Tote

Gesamtbelegung: 399 Tote


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Varonin iela

4700 Valka

Lettland


Die Kriegsgräberstätte mit Toten des Zweiten Weltkrieges gehört zum
Waldfriedhof (Meza Kapi) der Stadt Valka (deutsch: Walk), die direkt an der
Grenze zu Estland liegt.



Friedhofsbeschreibung


Die 4.770 Quadratmeter große Kriegsgräberstätte umfasst drei Teilflächen und
grenzt an einen lettischen Militärfriedhof von 1919/20 sowie an ein Gräberfeld
mit Ziviltoten. Eine Begrenzung aus Natursteinpfosten fasst die Teilflächen
optisch zu einer Einheit zusammen. Besucherinnen und Besucher betreten die
Gräberstätte durch ein schmiedeeisernes Tor, dessen Einfassung den Namen des
Friedhofs auf Deutsch und Lettisch nennt. Neun Kreuzgruppen aus Naturstein
machen die Gräberfelder sichtbar. Sie liegen in der Nähe der
Friedhofskapelle.


Auf dem kreisförmig angelegten zentralen Platz steht ein fünf Meter hohes
Steinkreuz. Dahinter liegen Schrifttafeln, auf denen die Namen der Toten mit
Geburts- und Todesdaten sowie Dienstgraden verewigt sind.



Belegung


Nach dem Ersten Weltkrieg erlangten die baltischen Staaten die
Unabhängigkeit. Nachdem die estnische Armee im Frühjahr 1919 die Bolschewiki
vertrieben hatten, erhob auch Lettland Ansprüche auf Walk. 1920 wurde der Ort
geteilt. Ein Stadtteil im Südwesten kam zu Lettland, das Zentrum und der
Bahnhof fielen an Estland. Valka erhielt 1922 Stadtrechte.


Im Zweiten Weltkrieg kam es 1944 nördlich der Stadt zu schweren Kämpfen.
Zwischen 1943 und 1944 fanden fast 400 deutsche Soldaten in Valka ihre letzte
Ruhestätte.


Nach Annahme des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. verloren in
Lettland während des Zweiten Weltkrieges etwa 100.000 deutsche Soldaten ihr
Leben und wurden an rund 6.600 Grablageorten bestattet. Aus dem Ersten
Weltkrieg resultieren 210 Kriegsgräberstätten mit etwa 30.000 Grablagen.



Historie


Schon vor der politischen Unabhängigkeit Lettlands kam ein Kontakt zwischen
der Stadtverwaltung Rigas und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
zustande. Als Folge konnte 1991 in Riga ein deutscher Kriegsgefangenenfriedhof
eingeweiht werden – das erste Projekt, das der Volksbund in einem Teil der
ehemaligen Sowjetunion selbst verwirklichen konnte. Seitdem hat er mehrere
Soldatenfriedhöfe des Zweiten Weltkrieges eingeweiht – so auch die
Kriegsgräberstätte Valke, die am 19. September 1998 der Öffentlichkeit
übergeben wurde.


Ferner wurden mehr als 30 Kriegsgräberstätten des Ersten Weltkrieges mit
Hilfe von Freiwilligen bei Workcamps und Bundeswehr-Einsätzen instandgesetzt.
Das Kriegsgräberabkommen zwischen Deutschland und Lettland datiert vom 24.
Januar 1996. Partner des Volksbundes ist das "Brüderfriedhöfe-Komitee" in
Riga.



Besonderheit


In Valka existiert auch ein Friedhof mit 60 deutschen Toten des Ersten
Weltkrieges. Er besteht aus einem Gemeinschaftsgrab mit einem Denkmal aus
Granit mit der Inschrift "DEUTSCHES KRIEGERGRAB 1914 – 1918 | HIER RUHEN 46
DEUTSCHE KRIEGER | SIE ALLE STARBEN IN TREUER PFLICHTERFÜLLUNG FÜR IHR
VATERLAND | EHRE IHREM ANDENKEN. 1939"


Sieben Betonplatten nennen Namen, Truppenteile und Todesdaten und – im
Unterschied zum Denkmal – 39 bekannte und 21 unbekannte Tote. Die 1989 instand
gesetzte Kriegsgräberstätte ist Teil des Friedhofs "Cimzes Kapi", der nach dem
livländischen Pädagogen und Musiker Jânis Cimze benannt ist.