Italien

Quero

Gesamtbelegung: 3.463 Tote

Gesamtbelegung: 3.463 Tote


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Via Papa Giovanni XXIII No.15

32038 Quero

Italien


Die Gemeinde Quero in der Provinz Belluno, Venetien, liegt am östlichen
Hang des Monte-Grappa-Massivs am Fluss Piave. Auf der Kriegsgräberstätte Quero,
die am 25. Mai 1939 eingeweiht wurde, sind 3.463 Kriegstote des Ersten
Weltkrieges bestattet. Der Soldatenfriedhof befindet sich am östlichen Ortsrand
an der Via Papa Giovanni XXIII Nr. 37.


Friedhofsbeschreibung


Eine deutsch-italienische Übereinkunft ermöglichte dem Volksbund, im Jahr
1936 mit dem Bau der Kriegsgräberstätte Quero zu beginnen, die drei Jahre
später der Öffentlichkeit übergeben wurde. Die dort bestatteten Kriegstoten,
Angehörige der verbündeten deutschen und österreich-ungarischen Armeen,
verloren im Ersten Weltkrieg ihr Leben. Charakteristisches Merkmal der
Kriegsgräberstätteist ihr festungsartiger Bau auf einem Hügel oberhalb des
Flusses Piave. Der Gedenkraum für die toten Soldaten befindet sich in einem
Turm, der über schmale Stufen zugänglich ist. Ein doppelter Mauerkranz, als
Laufgraben ausgeführt, verläuft in einem flachen Bogen vom Turm zur Bastion der
Anlage. Auf der anderen Seite verbindet eine gerade Mauer Turm und Bastion. Das
Ensemble der Gebäude umschließt ein Kameradengrab, das mit Cotoneasterpflanzen
bewachsen ist. Der glockenförmig angelegte Gedenkraum erhält indirekt
Tageslicht durch einen Schacht, der das Kreuzgewölbe des Raumes am Schnittpunkt
zweier Rippen öffnet. Das zentrale Gestaltungselement des dennoch
verhältnismäßig hellen Raumes ist ein schwarzer Stein: ein mit Ornamenten
verziertes Lesepult aus schwedischem Granit.


Historie


In der Region des Monte-Grappa-Massivs fanden die drei Piaveschlachten des
Ersten Weltkriegs statt. Im November 1917 – mit deutscher Unterstützung – und
im Juni 1918 versuchte die österreich-ungarische Armee dort, die italienischen
Verteidigungslinien zu durchbrechen und damit Italien zu besiegen. Die dritte
Piaveschlacht im Oktober 1918 war hingegen eine Offensive der italienischen
Armee. Sie endete mit der Niederlage Österreich-Ungarns.
Kämpfe fanden im Ersten Weltkrieg nur im Norden Italiens statt. Dabei verloren
mehr als 16.000 deutsche Soldaten ihr Leben. Sie ruhen auf sieben vom Volksbund
Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. errichteten Friedhöfen. Dort sind zumeist
auch Angehörige der österreichisch-ungarischen Armee begraben. Eine weitere
Kriegsgräberstätte, auf dem Pordoijoch in den Dolomiten gelegen, wurde erst
nach Ende des Zweiten Weltkrieges fertiggestellt.


Besonderheit


Die Kriegsgräberstätte Quero gehört in die Kategorie der sogenannten
Totenburgen. Das betreffende Konzept entwickelte der Architekt Robert Tischler
in den 1920er Jahren und realisierte es in den folgenden Jahrzehnten an
mehreren Orten. Auch für die Toten des Zweiten Weltkrieges entstanden noch
einzelne dieser "Totenburgen", unter anderem in Nordafrika, Italien und
Frankreich.