Ungarn

Nagykanizsa

Gesamtbelegung: 727 Tote

Gesamtbelegung: 727 Tote


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Tripammer Gyula utca 1

H-8800 Nagykanizsa

Ungarn


Auf dem Stadtfriedhof Nagykanizsa sind Tote beider Weltkriege
bestattet.


Friedhofsbeschreibung:


Die Namen und Daten der Bestatteten sind jeweils auf der Vorder- und
Rückseite von Granitkreuzen verewigt. Inmitten der Anlage steht ein aus
Eichenholz gefertigtes Hochkreuz.


Belegung


Auf dem kommunalen Friedhof von Nagykanizsa wurden während des Zweiten
Weltkrieges mehr als 400 deutsche Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Schon
wenige Jahre nach Kriegsende ließen sich die Einzelgräber kaum mehr
lokalisieren, wirkte die Fläche völlig verwahrlost. Nach Abschluss einer
Vereinbarung über die Einzelgrabpflege 1964 durften zumindest einige Gräber
hergerichtet und mit den Namen der Toten beschriftet werden.


Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. erhielt 1990 die
Genehmigung, ein neues Gräberfeld auf dem Stadtfriedhof anzulegen. Im Juli 1991
exhumierte der Umbettungsdienst des Volksbundes die Toten. Unter den 459
Geborgenen befanden sich 98 ungarische Soldaten und Zivilisten sowie Kriegstote
anderer Nationalitäten. Ihre Gebeine wurden auf dem neuen Areal im rückwärtigen
Teil des Friedhofes wieder eingebettet. Durch Zubettungen aus umliegenden Orten
erhöhte sich die Belegungszahl der Kriegsgräberstätte auf mehr als 750.


Historie


Etwa 54.000 deutsche Soldaten verloren während des Zweiten Weltkrieges in
Ungarn ihr Leben. Die Namen von 35.000 dieser Kriegstoten sind bekannt. Aus dem
Ersten Weltkrieg sind 617 Tote für Ungarn verzeichnet. Die Grablagen von zwei
Dritteln der Verstorbenen verteilten sich auf 120 verschiedene Orte.


Erste Verhandlungen mit Ungarn über die Pflege von Kriegsgräbern begannen
schon im Jahr 1963. In Übereinstimmung mit der Resolution der
Rotkreuzgesellschaften von 1965 tauschte Ungarn als einziges osteuropäische
Land Kriegsgräberunterlagen mit dem Volksbund aus. Schon vor 1989 konnte der
Volksbund einzelne Kriegsgräberstätten in Ungarn instand setzen. Am 23.
Dezember 1994 trat das deutsch-ungarische Kriegsgräberabkommen in Kraft.


Die Bergung und Umbettung Tausender deutscher Kriegstoter begann. Viele
konnten nachträglich identifiziert werden. Inzwischen betreut der Volksbund in
Ungarn 16 Kriegsgräberstätten. Sein offizieller Ansprechpartner ist das
Verteidigungsministerium, Abteilung für militärische Traditionspflege und
Kriegsgräberfürsorge.


Die am 1. Oktober 1993 eingeweihte neue deutsch-ungarische
Kriegsgräberstätte in Nagykanizsa ist zugleich Sammelfriedhof für das Komitat
Zala.


Besonderheit


Neben dem deutschen Gräberfeld gibt es je eine Kriegsgräberstätte für
österreich-ungarische Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren, und
für Angehörige der Roten Armee, die im Zweiten Weltkrieg starben.