Frankreich

Maizeray

Gesamtbelegung: 2.876 Tote

Gesamtbelegung: 2.876 Tote


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Département Meuse; 2.876 deutsche Kriegstote, Erster Weltkrieg


Unter den Toten befinden sich eine Krankenschwester sowie drei Soldaten der
k.u.k. Österr.-Ung.Armee. Der deutsche Soldatenfriedhof Maizeray wurde von den
französischen Militärbehörden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als
Sammelfriedhof für deutsche Gefallene angelegt, die zu diesem Zeitpunkt noch
verstreut im Bereich von 60 umliegenden Gemeinden und Ortsteilen in bis zu 20
Kilometer Entfernung in provisorischen Gräbern lagen oder bei
Rekultivierungsarbeiten in den verlassenen Kampfgebieten gefunden wurden. Die
Toten gehörten, dem enormen Verschleiß während der großen Schlachten
entsprechend, nicht weniger als 39 verschiedenen Inf. Div. an, wobei es sich
vorwiegend um ältere Gefallene handelt, die in 9 Landwehr-Div. ihren Dienst
geleistet hatten. Die österr.-ung. Soldaten dienten in der k.u.k. 35. Inf.
Div., die im Spätsommer 1918 mit 3 weiteren Inf.Div. zur Unterstützung des
deutschen Heeres an die Westfront entsandt worden waren. Der Artillerist war
bereits seit Frühjahr 1918 im Westen im Einsatz.


Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen im
Rheinland und Westfalen, aber auch solchen, die in Bayern, Württemberg, Baden,
Sachsen, Thüringen, Westpreußen, Mecklenburg, Posen Schlesien, Brandenburg,
Kurhessen und Berlin (Garde) lagen.


Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen


Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den
französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Im Frühjahr wurden
bereits 258 Platanen gepflanzt. Das Gemeinschaftsgrab erhielt eine Einfassung
aus Naturstein mit Gedenkstein. Die Einfriedgung des gesamten Geländes mit Zaun
und Hecke schloss sich an. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der
Gräber blieb jedoch infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten
Weltkrieges ungelöst.


Endgültige Gestaltung


Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli
1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell
unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen
Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Freiwillige
jugendliche Helfer des Volksbundes hatten bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten
begonnen. 1972 erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen
Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der
hier Ruhenden. Vorher hatten jugendliche Helfer die zugehörigen 35 Kilogramm
schweren Betonfundamente, deren Antransport die Bundeswehr übernahm, an den
Gräbern versetzt.


Von den 2.876 Gefallenen ruhen 2.367 in Einzelgräbern; einer blieb namenlos. In
dem Gemeinschaftsgrab mit 540 Opfern blieben 446 ohne Namen.


Die sieben Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen
Gründen als Kennzeichen statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein,
deren hebräische Schriftzeichen besagen:


1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."


2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden.


Eine grundlegende landschaftsbauliche Überarbeitung schloss sich an. So wurde
eine Stützmauer mit Eingang und Treppe aus Naturstein zur höher gelegenen
Straße hin errichtet. Gleichzeitig erfolgte der Bau eines Parkplatzes.
Schließlich folgten ergänzende Pflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Hecken
sowie die Begrünung der Gräberfläche.


Pflege:


Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.