Ungarn - Landesinformation

Das Kriegsgräberabkommen zwischen Ungarn und Deutschland wurde erst am

16.11.1993 unterzeichnet . Es trat am 23.12.1994 in Kraft. Als offizieller

Ansprechpartner für den Volksbund wurde seitens der ungarischen Regierung das

Verteidigungsministerium, Abteilung für militärische Traditionspflege und

Kriegsgräberfürsorge benannt. Direkte Ansprechpartner für die Friedhöfe sind

die jeweiligen Kommunal - und Friedhofsverwaltungen. ausgenommen Budaörs.

 

Am Stadtrand von Budapest wurde der in Ungarn grösste Soldatenfriedhof

errichtet, auf dem deutsche wie ungarische Gefallene ruhen, mit

angeschlossenem Friedenspark.

Die Verluste im Zweiten Weltkrieg betragen ca. 54.000, davon sind 35.000

namentlich bekannt. Für den Ersten Weltkrieg liegen 617 Meldungen vor. In 120

Orten ruhten zwei Drittel aller deutschen Gefallenen.

 

Der Volksbund konnte bereits 1987 in Ungarn seine Arbeit aufnehmen und mit der

Instandsetzung einzelner Kriegsgräberstätten beginnen. Darauf folgte nach

Inkrafttreten des Kriegsgräberabkommens die Bergung und Umbettung tausender

deutscher Kriegstoter, von denen viele auch nachträglich identifiziert werden

konnten. Heute unterhält der Volksbund in Ungarn 16 Kriegsgräberstätten.

 

 

Historische Entwicklung

 

Im Vergleich zu anderen osteuropäischen Staaten war die Situation der deutschen

Kriegsgräberfürsorge in Ungarn vor 1989 positiv. So begannen die ersten

Verhandlungen bereits 1963. Ungarn war das einzige Land Osteuropas, welches

sich an die Empfehlung der Resolutionen der Rotkreuzgesellschaften von 1965

gehalten hat und einen Austausch der Kriegsgräberunterlagen mit dem Volksbund

vornahm. Die erste Planung von Soldatenfriedhöfen begann bereits 1979, der

erste Bau 1984.

 

Das Kriegsgräberabkommen mit Ungarn besteht seit 1993, welches die Arbeit des

Volksbundes auf eine rechtlich abgesicherte Grundlage stellt. Die Kennzeichnung

der Gräber in Ungarn erfolgt - als eines der wenigen Länder in Osteuropa - auch

heute noch mit Einzelkennzeichnung, d. h. mit Einzelkreuzen. Das Andenken an

jene deutschen Kriegstoten, die "nicht mehr geborgen werden konnten" oder die

"unter den Unbekannten" ruhen, wird auf den Sammelfriedhöfen durch Namentafeln

bzw. metallene Namenbücher aufrechterhalten.

 

Heute pflegt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 15 Soldatenfriedhöfe -

davon 6 Sammelfriedhöfe - in Ungarn.

 

Für die ungarischen Kriegstoten im In- und Ausland zeigt sich das ungarische

Verteidigungsministerium verantwortlich. Für Fragen der deutschen Grabstätten

in Ungarn und als Partner des Volksbundes ist das Institut und Museum für

Militärgeschichte zuständig.