Frankreich

Labry

Gesamtbelegung: 1.300 Tote

Gesamtbelegung: 1.300 Tote


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Erster Weltkrieg

Der deutsche Soldatenfriedhof Labry wurde im Januar 1915 von der eigenen Truppe
angelegt. Der Eisenbahnknotenpunkt Labry - im Verein mit Conflans und Jarny -
war zu dieser Zeit Hauptnachschubplatz für die Verdunfront und gleichzeitig
Standort mehrerer Lazarette, darunter auch ein Seuchenlazarett. Die hier
Verstorbenen und die Opfer von Unfällen und Kranken im Etappendienst wurden auf
dem Friedhof beigesetzt. Da in diesem Gebiet zahlreiche Kriegsgefangene
verschiedener Nationen zu Arbeiten im rückwärtigen Gebiet, u. a. im Straßenbau
und Bergbau eingesetzt waren, lagen ursprünglich auch 54 Belgier, 92 Rumänen,
133 Russen und 53 Franzosen neben den deutschen Kriegstoten. 1972 hat die
französische Militärverwaltung die Überführung dieser Toten auf nationale
Friedhöfe veranlaßt. In den nachfolgenden Jahren fanden deutsche Gefallene,
deren sterbliche Überreste bei Arbeiten auf den früheren Schlachtfeldern von
Verdun gefunden wurden, hier ihre letzte Ruhestätte. Die Toten der
Österr.Ung.Armee gehörten der k.u.k. 35. Inf. Div. an, die - mit drei weiteren
Divisionen im Sommer 1918 - zur Unterstützung des Bundesgenossen an die
Westfront entsandt worden waren. Diese Division hatte ihren Friedensstandort in
Siebenbürgen (heute Rumänien). Die Mannschaften waren vorwiegend rumänischer
Nationalität, untermischt mit Deutschen (Siebenbürger Sachsen) und Magyaren.
Als am 12. Sept. 1918 die Alliierten - Amerikaner und Franzosen - den sog.
Mihiel-Bogen angriffen, verlor die k.u.k. 35.J.Div. 99 Offiziere und 3200 Mann
an Toten, Verwundeten und Gefangenen, darunter viele Opfer von Giftgas.

Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen

Zwar wurde die Betreuung zwischen dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
e. V. und den französischen Militärbehörden aufgrund einer 1928 getroffenen
Vereinbarung generell geregelt, aber infolge der zahlreichen beteiligten
Nationen hatte diese für Labry keine Anwendung finden können. So blieb die
Instandhaltung weitgehend in französischer Hand. Endgültige Gestaltung.

Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli
1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell
unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen
Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Freiwillige
jugendliche Helfer des Volksbundes hatten bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten
begonnen, die Fertigstellung verzögerte sich jedoch infolge der beabsichtigten
Umbettung der Toten anderer Nationen. Erst 1979 konnte der Volksbund die
bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit
eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden austauschen. Die beiden Gräber
der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als
Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren
hebräische Schriftzeichen besagen:

1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."

2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."

Eine abschließende grundlegende landschaftsbauliche Überarbeitung des gesamten
Geländes schloss sich an.
Das noch während des Ersten Weltkrieges gesetzte Denkmal wurde restauriert, die
umgebenden Mauern instandgesetzt, der Eingang neu gestaltet und die
Gräberfläche begrünt.

Pflege:

Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.