Die deutsche Kriegsgräberstätte Iași liegt im Nordosten des Landes in der Region Moldau und gehört zum „Cimitirul Eternitatea“ („Ewigkeitsfriedhof“), dem größten Friedhof der Stadt.
Friedhofsbeschreibung
Symbolkreuzgruppen kennzeichnen alle Grabfelder der Anlage, die mit Bäumen und Rosensträuchern gestaltet ist. Ein restauriertes Hochkreuz aus dem Ersten Weltkrieg auf einem kleinen Gedenkplatz ist der zentrale Punkt. Seit 2019 sind die Namen von 2.600 Toten auf 26 Tafeln aus Aluminium verzeichnet.
Belegung
Die unmittelbare Bedrohung durch die Sowjetunion veranlasste Rumänien 1940 zu einer Annäherung an das Deutsche Reich, das eine Militärmission entsandte. Als Folge eines Putschversuchs wandelte sich das Land von einer konstitutionellen Monarchie in eine Militärdiktatur.
Rumänische Truppen beteiligten sich am deutschen Angriff auf die Sowjetunion ab Juni 1941. Angesichts eigener Verluste und der sich allmählich abzeichnenden Niederlage Deutschlands ließ die Kriegsbereitschaft jedoch deutlich nach.
Nach einem Staatsstreich im August 1944 brach Rumänien die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab, sprach eine Kriegserklärung aus und schloss im September einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion. Anschließend kämpften rumänische Soldaten mit der Sowjetarmee gegen Deutschland.
Im Zweiten Weltkrieg starben rund 380.000 Rumänen – sowohl Soldaten als auch Zivilisten. Auf dem „Cimitirul Eternitatea“ in Iasi wurden während des Krieges 3.850 deutsche Soldaten in Einzelgräbern auf fünf Parzellen bestattet.
Heute ruhen in den Blöcken 1 und 2 rund 2.200 namentlich bekannte deutsche Soldaten. Metalltafeln an den Rändern der Parzellen dokumentieren ihre Namen. Eine dem Volksbund zusätzlich zur Verfügung gestellte Fläche ermöglichte einen dritten Block. 1996 wurden 840 Tote aus den ehemaligen Parzellen D und F des Friedhofs dorthin umgebettet.
Außerdem wurden die sterblichen Überreste von mehr als 4.000 Toten aus mehreren Gemeinden zugebettet.
Historie
Nach dem Krieg verwahrlosten die Gräberfelder. Die Grabstellen auf den Parzellen C und E mit 770 Toten wurden eingeebnet und seit Ende der 1980er Jahre komplett mit rumänischen Zivilgräbern überbettet. Als Folge ließ sich die Lage der vormals oberirdisch sichtbaren Einzelgräber nicht mehr rekonstruieren.
1993/94 verhandelte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. über die Sicherung und Herrichtung der noch existierenden Gräberfelder. Die Stadtverwaltung genehmigte die Neugestaltung der Parzellen F und G, heute als Block 1 und 2 bezeichnet, und die Erweiterung um einen dritten Bock. Die Kriegsgräberstätte wurde der Öffentlichkeit am 21. September 1996 übergeben.
Am 10. Dezember 1997 trat das deutsch-rumänische Kriegsgräberabkommen in Kraft. Vertragspartner des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist das rumänische „Regierungsamt für Heldenverehrung“ („Oficiului Naþional pentru Cultul Eroilor“) in Bukarest.
Schon bald nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – ab 1999 – nahm die Zahl der vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Rumänien organisierten Workcamps für Jugendliche und Arbeitseinsätze für deutsche Soldaten zu, die als Freiwillige Instandsetzungs- und Pflegearbeiten auf Kriegsgräberstätten übernahmen. Das rumänische Verteidigungsministerium sowie die zentralen und lokalen Behörden unterstützten diese Aktivitäten. Das rumänische Militär beteiligte sich an den Pflegearbeiten, brachte die Gruppen in seinen Stützpunkten unter und verpflegte sie dort.
Besonderheit
Schon im Ersten Weltkrieg wurden auf dem „Cimitirul Eternitatea“ deutsche Soldaten bestattet – etliche in Einzelgräbern, die meisten aber in einem „Osuar“ (Beinhaus, Ossuarium) gemeinsam mit rumänischen Soldaten.
Während des Ersten Weltkrieges starben schätzungsweise 53.000 deutsche Soldaten in Rumänien. Fast 50.000 der Kriegstoten, darunter mehr als 34.000 namentlich bekannte, sind in rumänischen Gräberlisten verzeichnet. Diese führen 164 Gemeinden als Friedhofs- beziehungsweise Grablageorte auf.