Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 394 deutsche Kriegstote des I. Weltkrieges.
In benachbarten Gräberfeldern ruhen
301 Franzosen
1.048 Belgier
Département Pas-de-Calais
Der Friedhof Calais wurde im Juli 1922 von den französischen Militärbehörden
angelegt, die die deutschen Toten von diversen provisorischen
Lazarettfriedhöfen nach hier umbetteten. 1927 erfolgte auch die Überführung von
Toten, die seinerzeit in Sangatte bestattet worden waren. Calais war während
des Krieges einer der wichtigsten Nachschubhäfen der englischen Armeen in
Frankreich. Hier befanden sich demzufolge auch zahlreiche Lazarette, in denen
nicht nur die eigenen Verwundeten und Kranken, sondern auch die in
Kriegsgefangenschaft geratenen Deutschen behandelt wurden. Provisorische
Grabanlagen für die Verstorbenen wurden vielfach auf dem Gelände der Lazarette
eingerichtet. Die frühesten Todesdaten deutscher Soldaten beginnen im Oktober
1914 mit den heftigen Schlachten im Verlauf des "Wettlaufes zum Meer" und um
Ypern. Im ersten Halbjahr 1915 wurden Verstorbene hier bestattet, die bei den
Kämpfen um La Bassée, Neuve-Chapelle und Arras in Gefangenschaft gerieten.
Weitere Bestattungen erfolgten erst wieder ab Juni 1917 mit dem Beginn der
britischen Großoffensive in Flandern und 1918 infolge der deutschen Angriffe
auf Amiens, Armentières und dem Kemmelberg. Die hier Ruhenden gehörten
Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in allen Ländern und Provinzen des
Reiches lagen.
Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen
Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab 1927 aufgrund einer
Vereinbarung mit den zuständigen französischen Militärbehörden aus. Allerdings
blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge
Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch
ungelöst.
Endgültige Gestaltung
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli
1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit der
endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der
Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Mit besonderer Erlaubnis der
französischen Behörden hatten bereits vorher Teilnehmer an Jugendlagern des
Volksbundes unter dem Leitwort "Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den
Frieden" gärtnerische Instandsetzungsarbeiten ausgeführt. 1977 erfolgte der
Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen dauerhafte Kreuze
aus belgischem Granit, in die Namen und Daten der Toten eingraviert sind.
Von den 394 Gefallenen ruhen 365 in Einzelgräbern.
In dem Gemeinschaftsgrab für 29 Opfer sind acht namentlich bekannt.
Das Grab eines Gefallenen jüdischen Glaubens erhielt aus religiösen Gründen
statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen
besagen:
1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."
2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden."
Die bekannten Namen der im Gemeinschaftsgrab Ruhenden sind auf einer Tafel
festgehalten. Ein monolithischer Natursteinblock wurde als zentrales Mal
errichtet.
Frankreich
Calais
Gesamtbelegung: 394 Tote
Gesamtbelegung: 394 Tote
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