Frankreich

Bastia

Gesamtbelegung: 839 Tote

Gesamtbelegung: 839 Tote

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Rue du Maréchal Juin

20600 Bastia

Frankreich


News

Aus technischen Gründen ist der deutsche Soldatenfriedhof in Bastia vom 22. April 2024 bis einschließlich 1. Mai 2024 geschlossen. Wir bitten um Ihr Verständnis - vielen Dank!

Die deutsche Kriegsgräberstätte mit Toten des Ersten und Zweiten Weltkrieges liegt über einem Flusstal unterhalb des Col de Teghine auf einem mit mächtigen Korkeichen und Eukalyptusbäumen bestandenen Hang.

Friedhofsbeschreibung

Zum Friedhof gehören das Gräberfeld und ein Park. Ein dreieckiger Vorplatz, umgeben von Mauern aus grüngetöntem Naturstein, prägt den Eingangsbereich. Sämtliche Gebäude sind aus lokal abgebautem Kalkstein, dem „Pierre verte de Bastia“. Die Einfassungsmauer verläuft auf einer Höhenlinie des Hangs, das Friedhofsgelände fällt von West nach Ost leicht ab.

Das Gräberfeld der deutschen Soldaten besteht aus vier Terrassen. Ein mit Natursteinplatten belegter Hauptweg teilt die Flächen in acht Gräberblöcke, die jeweils eine niedrige Böschung umgibt. Die Kriegstoten wurden in Einzelreihen beigesetzt. Ursprünglich nannten liegende Grabsteine aus Obernkirchener Sandstein Namen und Lebensdaten von je zwei Bestatteten. Sie wurden durch Kreuze aus korsischem Granit ersetzt.

Den zentralen Platz markiert ein Hochkreuz aus weißem Carrara-Marmor. Eine Pergola und eine Halle, in der sich die Namenlisten befinden, umrahmen ihn. Durch die Pergola führt der Weg in einen Innenhof mit Wirtschaftsgebäude und Ruhebänken. Die erhöhte Lage eröffnet den Blick über das Gräberfeld und das Hochkreuz mit einem beeindruckenden Landschaftspanorama im Hintergrund.

Belegung

Die französische Insel war während des Zweiten Weltkrieges nur kurze Zeit Schauplatz von Kämpfen. Bis September 1943 war sie hauptsächlich von italienischen Truppen besetzt, unterstützt von wenigen deutschen Kräften. Am 8. September 1943 schloss Italien einen Waffenstillstand mit den Alliierten, die von Sizilien aus aufs Festland vordrangen. Daraufhin wurde die auf der Nachbarinsel Sardinien stationierte 90. Panzergrenadier-Division der Wehrmacht nach Korsika verlegt, musste die Insel aber nach heftigen Kämpfen schon am 4. Oktober wieder räumen. Die Wehrmacht bestattete ihre Toten in der Nähe des Gemeindefriedhofs im Süden der Stadt.

Die Lage dieses Wehrmachtsfriedhofs an der Route National 193 – der wichtigsten und größten Straße Korsikas zwischen Bastia und Ajaccio – verhinderte nach dem Krieg den nötigen Ausbau. Das 1954 in Kraft getretene deutsch-französische Kriegsgräberabkommen machte den Bau eines neuen Friedhofs für alle auf Korsika verstorbenen deutschen Soldaten möglich. Begraben sind dort auch 28 Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges.

Historie

Bei den Exhumierungen 1964 stießen die Umbetter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. auch auf bis dahin nicht bekannte Gräber und es gelang, viele unbekannte Tote zu identifizieren.

Am 13. September 1969 wurde der Friedhof der Öffentlichkeit übergeben.

Drei Jahre zuvor hatten die Bundesrepublik Deutschland und die Französischen Republik ein weiteres Abkommen über die deutschen Kriegsgräber auf französischem Hoheitsgebiet geschlossen, das die vorherigen Übereinkünfte ersetzte.

Da die bauliche Entwicklung der korsischen Hauptstadt den Friedhof immer enger einschloss, wurde das umliegende Gelände 1994 erworben, um die Stille und Würde der Gräberstätte zu bewahren.

Die Kriegsgräberstätte Bastia gehört zu einem der Pflegebezirke des Volksbundes in Frankreich. Ein Mitarbeiter kümmert sich das ganze Jahr über um sie.

Besonderheit

Der Hauptweg verläuft über eine grasbewachsene Fläche: das von Zypressen umgebene „Karree des Lebens“. Der Weg führt zu einem symbolischen Wasserlauf aus Kies und Findlingen, dem „Styx“ – benannt nach dem Totenfluss der griechischen Antike. Über einen Steg gelangt man in den Vorhof der Anlage, wo ein handgeschmiedeter Friedhofsplan Orientierung bietet.