Die Kriegsgräberstätte gehört zum Gemeindefriedhof Bajna. Dort sind deutsche Soldaten bestattet, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren.
Friedhofsbeschreibung
Metallkreuze mit Namen und Daten der Bestatteten kennzeichnen die Grablagen. Den zentralen Platz der kleinen Kriegsgräberstätte prägt ein Hochkreuz aus Eichenholz mit einem Gedenkspruch.
Belegung
Während des Zweiten Weltkrieges wurden etliche deutsche Soldaten zunächst im Garten des Schlosses von Bajna bestattet. Das verfiel erst im Verlauf des Krieges, wurde später im sozialistischen Ungarn wieder genutzt und stand schließlich leer. Die Gräber im Schlossgarten waren nicht mehr zu erkennen.
1989 erhielt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. die Genehmigung, auf dem Areal zu sondieren. 153 Toten konnten die Umbetter bergen. Sie fanden 1990 auf dem Gemeindefriedhof ihre letzte Ruhestätte. Dort ruhten bereits 20 deutsche Soldaten in Einzelgräbern. Am 26. Juli 1992 wurde die erweiterte Kriegsgräberstätte der Öffentlichkeit übergeben.
Historie
Im Unterschied zu anderen osteuropäischen Staaten stand Ungarn der deutschen Kriegsgräberfürsorge schon lange vor 1989 positiv gegenüber. Erste Verhandlungen gab es bereits 1963. Ungarn war als einziges osteuropäisches Land zum Austausch von Kriegsgräberunterlagen mit dem Volksbund bereit.
Die Planung von Soldatenfriedhöfen begann 1979, der Bau erster Anlagen 1984. Seit 1993 existiert ein Kriegsgräberabkommen mit Ungarn – die rechtliche Grundlage für die Volksbund-Arbeit.
Die Kriegsgräber dort werden auch heute noch mit Einzelkreuzen kenntlich gemacht. Ansprechpartner des Volksbundes ist das Militärgeschichtliche Institut und Museum in Budapest, das sowohl für ungarische Kriegsgräber im Ausland zuständig ist als auch für Kriegsgräber anderer Nationen im Inland.
Besonderheit
Das Schloss, in dessen Garten der Volksbund die Soldatengräber fand, war 1720 als Jagdresidenz erbaut worden. Die Grafen Sándor hatten es im späten 18. Jahrhundert zu ihrem Herrensitz gemacht. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte es Móric Sándor in ein pompöses Schloss für seine Gemahlin, Fürstin Leontine Metternich, verwandeln lassen. Im Rahmen eines nationalen Programms zum Erhalt von Schlössern und Burgen in Ungarn wurde Schloss Sándor-Metternich ab 2016 restauriert.