Estland

Ahtme

Wegbeschreibung

Von Jöhvi aus fährt man die Landstraße 33/32 Richtung Kurtna und Kuremäe (Kloster). Etwa 9 km hinter Jöhvi an der Kreuzung Vasavere nach rechts in Richtung Ahtme abbiegen. Nach etwa 3 km liegt der Friedhof auf der linken Seite in einem Waldstück.

Gesamtbelegung: 996 Tote

Gesamtbelegung: 996 Tote

Kontakt

Estland


Ganzjährig geöffnet

Auf der Kriegsgräberstätte südlich des Ortsausgangs von Ahtme ruhen deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges.

Friedhofsbeschreibung

Ein breiter Grünstreifen trennt das von Nadelwald umgebene Areal der Kriegsgräberstätte von der Landstraße. Eine Steinstele mit dem Symbol des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. weist sie als Kriegsgefangenenfriedhof aus. Auf dem zentralen Gedenkplatz steht ein Hochkreuz aus Metall, davor eine zweisprachige Inschrift. Steinstelen rechts und links des Weges nennen Namen und Daten der hier Bestatteten. Steinerne Symbolkreuzgruppen stehen auf der Gräberfläche.

Belegung

Der Volksbund geht von ungefähr 35.000 deutschen Kriegstoten in Estland während des Zweiten Weltkriegs aus. Hinzu kommen die Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft ihr Leben verloren – ihre Zahl schätzt das Deutsche Rote Kreuz auf rund 10.000. Die Erfassung der Kriegsgefangenenfriedhöfe ist noch nicht abgeschlossen.

Bei Ahtme unterhielt die Sowjetarmee das Kriegsgefangenenlager Nr. 135. Dessen Insassen mussten unter anderem Ölschiefer abbauen. Auf dem Friedhof auf dem Lagergelände wurden mehr als 900 deutsche Soldaten beigesetzt.

Historie

Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Estland schlossen am 12. Oktober 1995 ein Kriegsgräberabkommen, das am 26. Oktober 1996 in Kraft trat. Der Kriegsgefangenenfriedhof Ahtme war im Lauf der Zeit verwahrlost. 1999 richtete der Volksbund die Gräberstätte wieder her und ließ den Friedhof mit einem Zaun aus Holzpfosten und Metallstangen umgeben. Seit dem Diebstahl aller Metallstangen 2012 besteht die Einfriedung nur noch aus Holzpfosten.

Bundeswehrsoldaten aus Schleswig-Holstein und Soldaten der estnischen Armee stellten 2005 bei einem gemeinsamen Arbeitseinsatz die sechs Namenstelen beidseitig des Friedhofsweges auf.

Partner des Volksbundes war für lange Zeit das staatliche Denkmalschutzamt in Tallinn. Im August 2022 übernahm das estnische Verteidigungsministerium die Verantwortung. Es delegierte die Zuständigkeit im März 2023 an das „Estonian War Museum“. Zum Kulturministerium sowie zu örtlichen Behörden und Institutionen bestehen enge Verbindungen.

Besonderheit

1989 entstand zwischen Kohtla-Järve und Norderstedt in Schleswig-Holstein eine Städtepartnerschaft. Sie überdauert die mit der Unabhängigkeit Estlands 1991 verbundenen kommunalen Neuordnungen. In Norderstedt gründete sich als Reaktion auf die veränderten Gegebenheiten der Verein „Freunde von Kohtla-Järve, Jõhvi und Umgebung e. V.“.