Frankreich

Abreschviller

Gesamtbelegung: 274 Tote

Gesamtbelegung: 274 Tote


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Département Moselle


274 deutsche Kriegstote

455 französische Kriegstote


Erster Weltkrieg


Der deutsch-französische Soldatenfriedhof Abreschviller wurde von der deutschen
Truppe für Gefallene aus der sogenannten "Schlacht in Lothringen", die vom
20.-23. August 1914 auch Abreschviller selbst und die Umgebung des Ortes schwer
in Mitleidenschaft zog, angelegt. Hinzu kamen verstorbene Verwundete und bis
1918 weitere Gefallene aus den Stellungskämpfen, ca. 15 km südwestlich
Abreschviller. Im Verlauf des Krieges betteten die eigenen Etappendienste
deutsche und französische Gefallene, die während der Kämpfe zu Kriegsbeginn
1914 in fünf umliegenden Gemeindebereichen provisorisch in verstreut liegenden
Feldgräbern beerdigt worden waren, nach Abreschviller um. Die hier Ruhenden
gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Baden, Bayern,
Württemberg, Lothringen sowie im Elsaß und im Rheinland lagen.

Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen


Die französischen Militärbehörden erweiterten nach Kriegsende den Friedhof
durch Zubettungen von Gefallenen aus den Bereichen von sieben umliegenden
Gemeinden. Sie errichteten ferner einen gemeinsamen Zugang zu den beiden
Gräberfeldern, setzten ein Denkmal und kennzeichneten die französischen Gräber
durch Betonkreuze mit aufgeschraubten Namensplaketten. Erste Arbeiten auf dem
deutschen Gräberfeld führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
auf Grund einer Vereinbarung mit den französischen Militärbehörden über die
Behandlung gemeinsamer Friedhöfe vom Jahre 1928 aus. Sie betrafen vor allem die
Pflanzungen von Bäumen und das Begrünen des Gräberfeldes. Das Gemeinschaftsgrab
erhielt eine Einfassung aus Naturstein. Als Kennzeichnung des Gräberfeldes
wurde ein Hochkreuz aus Holz errichtet. Allerdings blieb das Problem einer
dauerhaften Kennzeichnung der deutschen Gräber infolge Devisenmangels und des
1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst ungelöst.
Endgültige Gestaltung


Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli
1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell
unterstützt von der Bundesregierung - mit der endgültigen Gestaltung der
deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges
beginnen. Das gesamte Areal des deutschen Friedhofteils wurde
landschaftsbaulich überarbeitet und der Baumbestand ergänzt bzw. erneuert.
Daran wirkten auch freiwillige Helfer der Jugendlager des Volksbundes mit. 1973
erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen
Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden.

70 Gefallene ruhen in Einzelgräbern und 204 in einem Gemeinschaftsgrab. Das
Grab eines Gefallenen jüdischen Glaubens erhielt aus religiösen Gründen statt
des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen
besagen:


1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."

2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden".