Niederlande - Landesinformation

Wenige Kilometer südlich von Venray, eine Gemeinde mit 38 000 Einwohnern

(niederländische Provinz Limburg), liegt der deutsche Soldatenfriedhof

Ysselsteyn.

 

Mehr als 31 000 deutsche Soldaten haben hier auf einem flachwelligen, 28 Hektar

großen Gelände in der Heide- und Moorlandschaft "De Peel" ihre Ruhestätte

erhalten.

 

Untrennbar mit der Geschichte des Friedhofes in Ysselsteyn verbunden ist der

niederländische Hauptmann Ludwig Johann Timmermans, der im Auftrag seiner

Regierung von 1948 bis 1976 als Friedhofsverwalter tätig war und als "Vater des

Soldatenfriedhofes Ysselsteyn" gilt.

Der Friedhof wurde vom niederländischen Gräberdienst angelegt. Maßgebend war

der Wunsch des niederländischen Verteidigungsministeriums, die deutschen

Gefallenen aus den Zivilfriedhöfen zu exhumieren, da eine einwandfreie Pflege

der Kriegsgräber nur durch Zusammenlegung aller Gräber auf eine große Anlage zu

gewährleisten war.

 

Von Maastricht bis zur Insel Ameland lagen die deutschen Soldatengräber über

das gesamte Land verstreut.

 

Am 15. Oktober 1946 begann der niederländische Gräberdienst mit den

Umbettungen. Unteroffizier Johann Siegel war der erste Gefallene, der hier

begraben wurde. In Ysselsteyn ruhen auch etwa 3 000 deutsche Soldaten, die noch

in den letzten Kriegsmonaten (Hürtgenwald, Ardennenoffensive) vom

amerikanischen Gräberdienst zunächst neben dem amerikanischen Soldatenfriedhof

Margraten (8 301 amerikanische Gefallene) beerdigt worden waren.

 

Außerdem erhielten hier 1 700 Gefallene aus dem Gebiet um Arnheim in Ysselsteyn

ihre letzte Ruhestätte.

 

Im vorderen Teil der Anlage haben 85 aus Maastricht und weiteren Gemeinden

überführte Gefallene des Ersten Weltkrieges ihre Ruhestätte. In Rotterdam,

Weert und auf Schiermonnikoog ruhen weitere Gefallene des Ersten Weltkrieges.In

mehrjähriger Arbeit hat der niederländische Gräberdienst die Gräber der

Unbekannten geöffnet und in enger Zusammenarbeit mit dem Volksbund und der

Deutschen Dienststelle in Berlin (vormals Wehrmachtsauskunftsstelle) 7 330 Tote

identifiziert, so dass diesen Toten der Name wiedergegeben werden konnte.