Nach den vorliegenden Unterlagen rechnet der Volksbund mit rund 35.000
Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Sie verteilen sich auf ursprünglich etwa
1.700 Grablageorte. Nach Schätzungen des Deutschen Roten Kreuzes sind in
Estland etwa 10.000 Deutsche in Kriegsgefangenschaft umgekommen. Die Erfassung
der Kriegsgefangenenfriedhöfe ist noch nicht abgeschlossen. Über die deutschen
Verluste im Ersten Weltkrieg gibt es beim Volksbund keine konkreten Angaben.
Das Kriegsgräberabkommen zwischen Estland und Deutschland wurde am 12. Oktober
1995 unterzeichnet und trat am 26. Oktober 1996 in Kraft. Partner des
Volksbundes ist die staatliche Denkmalschutzinspektion in Tallinn (Reval).
Darüber hinaus bestehen enge Verbindungen zum Kulturministerium sowie zu
zahlreichen örtlichen Behörden und Institutionen.
Der Friedhofsbau in Estland wurde im Jahr 2002 mit der Einweihung des
Friedhofes Toila, als letzter der geplanten 15 Standorte, abgeschlossen. Bis
dahin wurden bereits die Bauarbeiten auf den Friedhöfen in Ahtme, Jöhvi,
Kukruse, Kohtla-Järve, Kuressaare (Arensburg), Lavassaare, Narva (Narwa), Pärnu
(Pernau), Viljandi (Fellin), Rakvere (Wesenberg), Tartu (Dorpat),
Tallinn-Maarjamäe (Reval), Tallinn-Pirita und Valga (Walk) zu Ende gebracht.
Zentrale Sammelfriedhöfe sind die Anlagen in Narva und Kuressaare. Auf den
Kriegsgräberstätten in Pärnu und Viljandi werden Tote aus dem unmittelbaren
Umland zugebettet. In Pärnu und Viljandi ruhen auch Gefallene des Ersten
Weltkrieges.