Belgien - Landesinformation

Aus dem 1. Weltkrieg sind in Belgien 134.000 deutsche Soldatengräber

zurückgeblieben. Sie lagen verstreut an 270 Orten in allen Teilen des Landes.

Neben 99 deutschen Soldatenfriedhöfen gab es 22 deutsche Gräberfelder auf

alliierten Soldatenfriedhöfen, 36 Ehrenfelder auf belgischen Gemeindefriedhöfen

und auf weiteren 100 belgischen Gemeindefriedhöfen Einzelgräber oder kleinere

deutsche Gräbergruppen bis zu 20 Toten.

 

Da sich eine Erhaltung und Pflege der zahlreichen kleinen Friedhöfe auf Dauer

als unmöglich erwies, sah das am 28.05.1954 zwischen der Bundesrepublik

Deutschland und Belgien geschlossene Kriegsgräberabkommen eine Zusammenbettung

der deutschen Toten des 1. Weltkrieges auf wenige größere Anlagen vor. Alle

unbekannten Gefallenen wurden nach Langemark überführt. Daneben liegen in

Flandern noch drei weitere große deutsche Soldatenfriedhöfe: Menen, Vladslo und

Hooglede. Ferner bestehen deutsche Gräberfelder für insgesamt 2.233 Tote auf

fünf belgischen Gemeindefriedhöfen sowie neun gemeinsame Kriegsgräberstätten

für 5.014 deutsche und 3.180 französische Gefallene aus dem 1. Weltkrieg in

Südbelgien. 2.525 deutsche Tote aus dem 1. Weltkrieg wurden auf 88 britischen

Soldatenfriedhöfen beigesetzt.

 

Nahezu 46.000 deutsche Soldaten haben während des 2. Weltkrieges auf belgischem

Boden ihr Grab gefunden. 2.000 von ihnen sind während des Westfeldzuges im

Sommer 1940 in Belgien gefallen und wurden nach Beendigung der Kampfhandlungen

auf kleineren deutschen Soldatenfriedhöfen zusammengebettet oder auf deutschen

Soldatenfriedhöfen aus dem 1. Weltkrieg beerdigt. Erheblich stärkere Verluste

auf deutscher Seite gab es bei den erbitterten Verteidigungs- und

Rückzugsgefechten nach der Offensive britischer und amerikanischer Streitkräfte

im Herbst 1944 und vor allem während der deutschen Ardennen-Offensive im

Winter 1944/45. Ein großer Teil der in Belgien ruhenden deutschen Gefallenen

jedoch hat bei den Kämpfen im Raum Aachen, im Hürtgenwald und um den

Brückenkopf Remagen den Tod gefunden. Diese deutschen Gefallenen wurden von den

Amerikanern in ihre auf belgischem Boden gelegenen Nachschubbasen

zurückgebracht und dort in unmittelbarer Nähe provisorischer amerikanischer

Gräberfelder bestattet.

 

Nach Kriegsende überführte der amerikanische Gräberdienst die deutschen Toten

aus den provisorischen Anlagen in Henri-Chapelle, Fosse, Overrepen und

Neuville-en-Condroz auf ein von der belgischen Regierung zur Verfügung

gestelltes Gelände in der Lommeler Heide. Ein weiteres provisorisches deutsches

Gräberfeld wurde von den Amerikanern in der kleinen Gemeinde Foy bei Bastogne

angelegt. Zu den beiden Anlagen Lommel und Recogne-Bastogne erfolgten später

durch den Gräberdienst der belgischen Armee Zubettungen aus allen Teilen des

Landes. Die Belgier übernahmen auch die erste Herrichtung der Gräberfelder und

das Setzen von Betonkreuzen. Nach Abschluss des deutsch-belgischen

Kriegsgräberabkommens konnte der Volksbund dann mit dem endgültigen Ausbau

beider Soldatenfriedhöfe beginnen.

 

In Belgien werden nur noch vereinzelt Kriegstote des Ersten und Zweiten

Weltkrieges gefunden und auf unsere Anlagen eingebettet. Die Toten des Ersten

Weltkrieges werden in Langemark beigesetzt, die Toten des Zweiten Weltkrieges

auf dem Gräberfeld in Lommel.