Österreich - Landesinformation

Über 45.000 Angehörige der ehemaligen Deutschen Wehrmacht deutscher aber auch

österreichischer Herkunft starben im Zweiten Weltkrieg auf österreichischem

Boden. Sie fielen zum größten Teil während der schweren Rückzugskämpfe in den

letzten Kriegsmonaten.

 

 

Seit Ende der sechziger Jahre hat sich der Volksbund in verstärktem Maße der

Sicherung und Erhaltung der Grabanlagen der Gefallenen der ehemaligen Deutschen

Wehrmacht in Österreich angenommen und die Arbeit des Österreichischen

Schwarzen Kreuzes durch materielle und personelle Hilfe nachhaltig unterstützt.

Zwei Gesetze regeln in Österreich die Frage der Kriegsgräberfürsorge. Es sind

dies das Bundesgesetz vom 7. Juli 1948, BGB l 175, über die Fürsorge für die

Kriegsgräber aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, und das Bundesgesetz vom 7.

Juli 1948, BGB l 176, über Fürsorge und Schutz der Kriegsgräber und

Kriegsdenkmäler aus dem zweiten Weltkrieg für Angehörige der Alliierten,

Vereinten Nationen und für Opfer des Kampfes für ein freies, demokratisches

Österreich und Opfer politischer Verfolgung.

 

 

Der Volksbund konnte, beginnend im Jahre 1965, in Zusammenarbeit mit dem

Österreichischen Schwarzen Kreuz/Kriegsgräberfürsorge und mit Genehmigung des

Bundesministeriums für Inneres in Österreich zehn Soldatenfriedhöfe neu

errichten bzw. gestalten. Die Gesamtplanung der Kriegsgräberfürsorge ging

hierbei von dem Gedanken aus, für die Bundesländer, in denen die Kriegstoten

zumeist noch in verstreuten Gräbern bestattet waren, Sammelfriedhöfe zu

schaffen, um eine dauerhafte Sicherung und Erhaltung der Gräber zu

gewährleisten. Daneben blieben jedoch noch über 200 weitere kleinere Anlagen

und Gräberfelder auf Gemeindefriedhöfen, die vom Österreichischen Schwarzen

Kreuz gepflegt werden, bestehen.

 

 

Der Umbettungsdienst des Volksbundes arbeitete viele Jahre in Österreich. Im

Burgenland wurden Umbettungen nach Mattersburg durchgeführt, in Oberösterreich

entstand eine Sammelanlage in Freistadt/Jaunitzbachtal. Die Kriegstoten in

Kärnten wurden nach St. Veit überführt. Feldbach und Graz sowie Retz,

Allentsteig, Oberwölbing und Blurnau bilden in der Steiermark und

Niederösterreich die zentralen Sammelanlagen. In der Bundeshauptstadt Wien

befinden sich auf dem Zentralfriedhof mehrere Gräberfelder mit Kriegstoten

verschiedener Nationen. Die deutschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges ruhen

in der neugestalteten großen Kriegsgräberanlage der Gruppe 97. Der Friedhof der

österreichisch/ungarischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges befindet sich in

der Gruppe 91. Im Rahmen der o. g. Vereinbarung verblieb die deutsche

Kriegsgräberstätte auf dem Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 97, in der Obhut des

Volksbundes.

 

 

Die Errichtung der Sammelfriedhöfe erfolgte durch den Volksbund in enger

Abstimmung mit dem Österreichischen Schwarzen Kreuz, den Landesregierungen, den

Gemeinden und mit Genehmigung des Bundesministeriums für Inneres. Das hierfür

notwendige Gelände wurde seitens der Österreichischen Regierung und

verschiedener Gemeinden zur Verfügung gestellt.

 

 

Im Rahmen der umfangreichen, den Umbettungen vorangehenden Erfassungsarbeiten

konnte eine große Anzahl bislang nicht bekannter Grabanlagen, insbesondere

Feldgräber ermittelt werden. Bei den Umbettungen selbst ist dann durch

nachträgliche Identifizierung so manches Schicksal geklärt worden.